Freie Wähler Tag 2023: Wie gelingt die Energiewende vor Ort?

Zu dieser Frage trafen sich Freie Wähler aus ganz Baden-Württemberg zu ihrem Jahresverbandstag in Konstanz. Mit dabei war auch eine Hochdorfer Delegation der Freien Wähler. In Impulsvorträgen gaben Steffen Ringwald, Geschäftsführer Netze BW, und Dr. Norbert Reuter, Geschäftsführer Stadtwerke Konstanz, einen anschaulichen Einblick in ihre unternehmerischen Tätigkeiten. Die Energiewende gilt es voranzutreiben, dabei muss die Versorgungssicherheit für die Bevölkerung gewährleistet werden. Eine Herausforderung, wenn man bedenkt, dass der Stromverbrauch in den Kommunen durch die Zunahme an Elektromobilität und an strombasierter Wärmeversorgung deutlich ansteigen wird. Die dazu notwendigen politischen Entscheidungen müssen jedoch gut vorbereitet sein. Diese müssen Technologieoffenheit beinhalten und einen ganzheitlichen Blick auf die komplexen und voneinander abhängigen Stellschrauben der regionalen und kommunalen Versorgungsebenen haben. Außerdem müssen Anreize in Form von Förderungen geschaffen werden, die an der kommunalen Basis die notwendige Flexibilität eröffnet. Der Landesvorsitzende BM Wolfgang Faißt machte klar, dass „die Kommunen der Ort sind, wo die Politik auf die Wirklichkeit trifft“. „Hier entscheidet sich, ob die Energiewende gelingt“, so der Landesvorsitzende. Deshalb müsse die kommunale Ebene dringend mit in das Gesetzgebungsverfahren einbezogen werden.

Beim Freie-Wähler-Tag wurde auch ein klarer Dekarbonisierungspfad angemahnt. Schnelle Genehmigungsverfahren sind dringend erforderlich. So sind 7 Jahre Genehmigungsverfahren für eine Windkraftanlage zu lang. Zudem gibt eine klare Kommunikation Sicherheit, den Bürgerinnen und Bürgern ebenso wie den Unternehmen und der Kommunalpolitik.

In den Kommunen dient eine systematische Analyse der vorhandenen Potentiale zur Strom- und Wärmeversorgung der strategischen Planung. Die kommunale Wärmeplanung bietet sich hierfür an. In Abhängigkeit der vorhandenen Potentiale und den finanziellen Rahmenbedingungen gilt es dann zu entscheiden, welche Art der Strom- und Wärmeversorgung in welchem Quartier am effizientesten ist und umgesetzt werden soll.

Als weiterer Redner schilderte Ottmar Wernicke, Geschäftsführer von Haus & Grund Württemberg, markant die Sorgen und Ängste der Eigentümer mit Blick auf das geplante Gebäudeenergiegesetz. Er fordert vom Bund eine Überarbeitung der Gesetzesvorlage, die eine Technologieoffenheit sowie eine klare Förderstruktur beinhaltet. Er mahnte zudem an, dass viele Eigentümer die erforderlichen Investitionen nicht werden stemmen können und gezwungen sein werden, ihr Wohneigentum zu verkaufen. Wohneigentum, das für viele Eigentümer eine wichtige Säule ihrer Altersvorsorge darstellt.

Auch die Wärmepumpe war Thema. Jedoch machten alle drei Redner deutlich, dass die Wärmepumpe für eine erfolgreiche Energiewende vor Ort ein Baustein unter vielen ist; je nach Quartier und dessen Gebäudestruktur und den gegebenen Strom- und Wärmepotentiale nicht der einzige Baustein.

Die Freien Wähler Hochdorfs nahmen für ihre kommunalpolitische Arbeit im Gemeinderat viele Impulse mit, um auch in Hochdorf die Energiewende erfolgreich und effizient zu gestalten.

Freie Wähler Hochdorf e.V.

Foto1: von links nach rechts: Freie Wähler Hochdorf: Georg Osthues, Hartmut Olschewski, Andrea Osthues, Claus Jenz – Foto G. Osthues

 

Foto2: von links nach rechts: Anette Silberhorn-Hemminger – Landesgeschäftsführerin , Wolfgang Faißt – Landesvorsitzender FW, Steffen Ringwald – Netze BW, Ottmar Wernicke – Haus&Grund Württemberg, Dr. Norbert Reuter – Stadtwerke Konstanz, Patrick Holl – Gemeindetag BW, Friedhelm Werner – Bildungsleiter Bildungswerk Kommunalpolitik BW e.V. – Foto G. Osthues

 

 


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