Markus Kapp begeistert das Publikum

Markus Kapp begeistert das Publikum

Dass ich heute hier sein kann, das freut mich und Sie“, so begrüßte Markus Kapp am Abend des 20. Oktober das Publikum in der Breitwiesenhalle. Er kam auf Einladung der Freien Wähler Hochdorf e. V. und des Fairtrade-Fördervereins-Hochdorf. e.V., die es gemeinsam noch einmal versuchen wollten, ein solides Kabarettprogramm in Hochdorf zu etablieren, was offensichtlich mehr als gelungen ist.

Für sein erstes Lied hat Markus Kapp eine fetzige Melodie ausgedacht, aber noch keinen Text. Doch beim Blick ins Publikum erkennt er, dass in der hinteren Reihe jemand etwas denkt: „Mir fehlt die Hoffnung, deshalb habe ich mir eine Karte gekauft“. Markus Kapp singt und versinkt in einem Meer von Tönen und Tasten und macht Tabularasa im Tohuwabohu der tosenden Themen der Zeit. Mit locker-leichter Humorkost steigt er lachtechnisch steil nach oben auf der Informations-Verlust-Treppe nach dem Motto „Was ist Fake? Was ist Fakt? Trump, Putin, Fishmac ohne Fisch oder Köttbullar, die wie Pferdeäpfel aussehen?“

Und plötzlich lässt es sich gut damit leben, dass mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet werden. Zum Beispiel im Unterricht, wenn Alt-68er den15jährigen Computer-Hacker-Profis das Erstellen von Exceltabellen beibringen sollen ist das ungefähr so, wie wenn ein katholischer Pfarrer das Kamasutra erklärt. Nicht minder herrlich sind Vergleiche von damals und heute. „Iss deinen Teller leer, dann scheint die Sonne“ galt beim Essen als Regel für den Nachwuchs und heute haben wir dicke Kinder und Erderwärmung. Lust auf Eis zum Mitnehmen hieß früher „Vanille, Schoko, Erdbeere, 90 Pfennig“, heute bestellt die anspruchsvolle Kundschaft drei Kugeln X-large in der Low-Carb-Dinkel-Waffeltüte mit einmal Goji-Beere-Basilikum, einmal Blumenkohl-Ingwer und Alge-Karamell-Sol mit Chiasamen-Topping – 4,50 Euro. Beim Vergleich der Fernsehprogramme hatte man früher die Wahl zwischen Volkstheater und ZDF-Hitparade; dagegen laufen heute Kakerlaken über den Bildschirm und Bohlen sucht Talente, die gewinnen, wenn sie im Handstand pupsen können. Bezüglich Internet und Social-Media parodiert Kapp mit abgewandelten Schlagertiteln wie „Jenseits vom Reden“, „Digital-Tango“ und 1000-mal gewischt“.  Auch freut er sich, die Emailadresse des Papstes „Urbi et Orbi“ zu kennen und fragt, ob ein Glatzkopf eine Glückssträhne haben kann. Alles ist eine Frage der Sichtweise, so der Kabarettist, der seinem Publikum mit diesen Fragen das Zwerchfell über die Ohren zog. Zwei dichte Stunden lang bot Markus Kapp eine sprachakrobatische Meisterleistung, ein vielseitiges Feuerwerk, das auch bezüglich seiner Musikalität seinesgleichen sucht. Stimmgewaltig und in rasendem Tempo feuerte er seine geschliffenen Denkanstöße durch die Breitwiesenhalle und wurde aber auch tiefgreifend wie bei einem Lied „Gottes Wille“. Darin spielt es keine Rolle wie man ihn nennt oder zu welchem Glauben man sich bekennt. In Gottes Namen wird Leid verursacht, für das Menschen verantwortlich sind, vom sogenannten „Bodenpersonal“. Ihr seht die Welt mit Scheuklappenbrille, doch das ist um Gottes Willen nicht Gottes Wille.

Das begeisterte Publikum forderte von Markus Kapp noch zwei Zugaben und benotete in einer Abstimmung die Vorstellung zu 82 % mit eins (sehr gut) und 18 % gut (auch mit 2+). Ein weiterer Auftritt mit seinem neuen Programm ist für 2026 angedacht.

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Helferinnen und Helfer, die in vielfältiger Weise am Gelingen des wunderschönen Abends mitgewirkt haben. Nach so einem Erfolg freuen wir uns schon auf die nächste Veranstaltung in 2024.

 

Freie Wähler Hochdorf e.V.

Bürgernah und aktiv

Georg Forster

 

Bild1von Gerhard Rast – Markus Kapp in Aktion

 

Bild2 von Gerhard Rast: Markus Kapp in Aktion

 

 

Bild3 von Gerhard Rast: Teilausschnitt Kabarettabend in der Breitwiesenhalle

 

 


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